Podiumsdiskussion an der Munich Business School -1

Podiumsdiskussion an der Munich Business School

29. April 2010

MBS-Präsident Rudolf Gröger diskutiert mit Wolfgang Huber, Michael Illbruck und Olaf Göttgens über "Ethik für Manager"


Einen vollen Saal und eine spannende Diskussion erlebte das Haus der Bayerischen Wirtschaft, als der Präsident der Munich Business School, Dr. Rudolf Gröger unter anderem Wolfgang Huber, den ehemaligen Bischof und Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland, zur Debatte über die Ausbildung der Führungskräfte von morgen bat. Gemeinsam mit dem Unternehmer Michael Illbruck und dem CEO der Rodenstock GmbH, Dr. Olaf Göttgens diskutierten sie über das Thema "Leadership 2020 - was müssen die Entscheider von morgen können?

Prof. Dr. Dr. Wolfgang Huber, beschäftigte sich in seinem Impulsvortrag vor allem mit den ethischen Anforderungen an Führungskräfte und setzte damit einen Schwerpunkt, der die anschließende Diskussion unter Leitung des Moderators Jürgen Seitz vom Bayerischen Rundfunk deutlich prägte. Huber setzte sich für ethische Orientierungen ein, die ihre Wirksamkeit eher im beruflichen Alltag als in symbolträchtigen Inszenierungen entfalten: "Es geht nicht nur darum "to do ethical things"; es geht vielmehr darum "to do things ethically", sagte Wolfgang Huber in seinem Vortrag.

Im Zusammenhang mit der Debatte über Ethik in der Wirtschaft wies Dr. Rudolf Gröger auf Vereinfachungen in der öffentlichen Darstellung hin, die nach seiner Ansicht nicht der Realität entsprechen: "Die Einzelfälle von Fehlverhalten in großen, bekannten Unternehmen werden regelmäßig auf die gesamte Wirtschaft projiziert - und das ist falsch", sagte der Präsident der Munich Business School. Jeder, der regelmäßig Kontakt mit Führungskräften in Unternehmen habe, der wisse, dass deren Entscheidungen zu mehr als 99 Prozent durch verantwortungsbewusstes Handeln geprägt seien.

Der Unternehmer Michael Illbruck machte klar, dass Gewinnoptimierung und verantwortungsvolle Unternehmensführung aus seiner Sicht keinen Widerspruch bilden: "Wenn wir die langfristige Existenz des Unternehmens und der Arbeitsplätze sichern wollen, müssen wir profitabel wirtschaften." Dabei die ethischen Normen einzuhalten, gebiete nicht nur der Anstand, sondern sei für das Unternehmen auch existenziell geboten: "Wer als Unternehmer seinen Mitarbeitern keine Wertschätzung entgegenbringt, kann dauerhaft keinen unternehmerischen Erfolg haben", sagte Illbruck, der als Inhaber und Geschäftsführer die pinta elements GmbH führt.

Die Sicht des Familienunternehmers ergänzte Dr. Olaf Göttgens durch Erfahrungen, die er in sehr unterschiedlichen Unternehmen - wie BBDO, Daimler oder Rodenstock - gemacht hat: "Eine Führungspersönlichkeit braucht Integrität, Loyalität und Berechenbarkeit", sagte der CEO der Rodenstock GmbH. Dann biete sie den Mitarbeitern Orientierung und könne durch Vorbild führen. Daneben gebe es jedoch eine weitere wichtige Eigenschaft, auf die niemand verzichten könne, der - auch im Rahmen von Wandlungsprozessen, wie sie sich beispielsweise gegenwärtig bei Rodenstock vollziehen - gefordert sei, ständig Entscheidungen zu treffen: "Erfolg braucht Mut."

Genau deshalb bedeute die Ausbildung von Führungspersönlichkeiten deutlich mehr als die Vermittlung von Kenntnissen, schloss Dr. Rudolf Gröger an und verwies auf den breiten Raum, den persönlichkeitsbildende Angebote im Rahmen des Studiums an der Munich Business School einnehmen. "Qualifiziertes Personal findet ein Unternehmen immer - den Unterschied machen die persönlichen Eigenschaften", sagte Rudolf Gröger. "Wir wollen Führungskräfte mit Rückgrat, mit Überzeugungen und mit der Fähigkeit, diesen Überzeugungen entsprechend auch in schwierigen Zeiten zu handeln", sagte der Präsident der MBS auch mit Blick auf die aktuellen öffentlichen Debatten. "Was wir nicht brauchen, sind Manager, die sich heute so der Mehrheitsmeinung anschließen wie künftig jeder anderen."

Geschlechtergerechtigkeit gehört zu den Grundsätzen unseres Unternehmens. Sprachliche Gleichbehandlung ist dabei ein wesentliches Merkmal. Für den diskriminierungsfreien Sprachgebrauch verwenden wir in Texten den Gender Star bei allen personenbezogenen Bezeichnungen, um alle Geschlechter und Geschlechtsidentitäten einzuschließen. Versehentliche Abweichungen enthalten keine Diskriminierungsabsicht.