Euro-Schulen im Haus des Gastes

27. Juli 2007

Ab 19. März wird es im Visselhöveder Haus des Gastes noch ein bisschen internationaler: Denn dann wird dort nicht nur griechisch und deutsch gesprochen, sondern auch französische, spanische und englische Vokabeln sind zu hören.

Der Grund: Die Euro-Schulen Oldenburg nimmt in dem städtischen Gebäude den Unterricht auf. Das inhabergeführte Unternehmen mit Stammsitz in Süddeutschland und rund 100 Nebenstellen in der ganzen Republik wird einen Großteil der Schüler des insolventen SIMG Instituts aus Buchholz aufnehmen.

In den beiden Mehrzweckräumen im Obergeschoss des Haus des Gastes sollen rund 50 Schüler Platz finden und eine Ausbildung als staatlich geprüfter kaufmännischer Assistent für Fremdsprachen und Korrespondenz beginnen oder abschließen. "Denn rund 30 Schüler standen kurz vor der Prüfung als das Buchholzer Unternehmen geschlossen wurde", informiert Susanne Clausen, Schulleiterin der Euro-Schulen Oldenburg, die die Visselhöveder Außenstelle betreuen wird.

Diese jungen Menschen werden auch keine richtigen Osterferien genießen können, damit sie den versäumten Unterrichtsstoff während der Zwangspause wieder aufholen können. Aber wie das immer so ist bei einem Wechsel, müssen die Schüler künftig etwas tiefer in die Tasche greifen. "Bis zum Sommer liegen die Gebühren bei 300 Euro pro Monat, danach etwa bei 345 Euro", so Clausen. Das sind zunächst etwa 55 Euro mehr als im SIMG, da das Land kein Zuschüsse für die Euro-Außenstelle zahlt. "Wir planen aber einen langfristigen Standort Visselhövede, sonst hätten wir das komplizierte Verfahren nicht angeschoben", so Clausen, die einen Wechselschichtunterricht im HdG anstrebt.

Über weitere Ausbildungsbausteine, die die Bereiche Wirtschaftsdolmetscher, Touristik oder Office-Management abdecken, wird bereits nachgedacht. "Die Erfahrung zeigt, dass wir dem Markt entsprechend ausbilden, denn fast alle Schüler bekommen schon nach kurzer Zeit eine feste Anstellung", unterstreicht Clausen, die noch fieberhaft Fachlehrer sucht. "Auch Gespräche mit den Ex-SIMG-Kräften laufen." Nicht nur die Schüler sind sicherlich froh, nicht ins ferne Oldenburg umsiedeln zu müssen, auch im Rathaus klatscht man begeistert in die Hände. "Wir haben lange gekämpft, um den Standort Visselhövede zu erhalten", freut sich Bürgermeisterin Franka Strehse und dankt den Euro-Schulen für das "unternehmerische Wagnis". Denn die Schule bedeute, dass junge Menschen die Stadt beleben und letztlich auch wohnen und einkaufen. Wenn man die Schule durch entsprechende Mietverträge langfristig an die Stadt binden könne, falle es auch leichter, Geld für die Sanierung des Haus des Gastes in die Hand zu nehmen. "Obendrein wird die gerade gebaute Mensa in der Hauptschule durch die Euro-Schüler enorm belebt", so Strehse. Ob es zu einem langen Engagement des Unternehmens kommt, hängt einzig und allein von den Schülerzahlen ab. Denn: "Ohne Schüler keine Schule", sagt Clausen.

von: Sabine Kunze

Geschlechtergerechtigkeit gehört zu den Grundsätzen unseres Unternehmens. Sprachliche Gleichbehandlung ist dabei ein wesentliches Merkmal. Für den diskriminierungsfreien Sprachgebrauch verwenden wir in Texten den Gender Star bei allen personenbezogenen Bezeichnungen, um alle Geschlechter und Geschlechtsidentitäten einzuschließen. Versehentliche Abweichungen enthalten keine Diskriminierungsabsicht.