Miteinander leben und lernen-1

Miteinander leben und lernen

17. August 2015

Interkulturelle Begegnung in Dresden: Mit dem Ziel, Vorurteile abzubauen, führten die Euro-Schulen jetzt Teilnehmer unterschiedlichster Nationalitäten gezielt zusammen.

In einer Zeit, in der sehr viele Asylsuchende nach Deutschland kommen und zum Teil sehr negative Meinungen kursieren, haben die <link internal-link>Opens internal link in current windowEuro-Schulen Dresden sich zum Ziel gesetzt, Letzterem aktiv entgegenzuwirken. „Wir wollten durch die positive Begegnung zwischen Deutschen und Ausländern helfen, Vorurteile abzubauen“, beschreibt Leiterin Kathrin Hillig das Anliegen der Euro-Schulen.

Die Idee war, im Schulungszentrum in der Mohorner Straße den Teilnehmern die Möglichkeit zu bieten, sich untereinander kennenzulernen. Das war zunächst nicht ganz einfach. Zurzeit finden mehrere Kurse für Arbeitsgelegenheiten (AGH) im Bereich Elektorecycling und ein Deutschkurs für Migranten statt und somit befinden sich Männer und Frauen unterschiedlichster Nationalitäten im Haus. Dazwischen liegt – wie eine Trennwand – eine ganze Etage.

Fotos und Fragebögen als Vorbereitung

Wenngleich eine lockere Begegnung geplant war, sollte jedoch nicht alles dem Zufall überlassen werden. In einem ersten Schritt fotografierte ein Deutschkursteilnehmer, selbst gelernter Fotograf, die anderen Teilnehmer sowie das Team der Euro-Schulen. 

Als nächster Schritt zur Vorbereitung auf das spätere Zusammentreffen erhielten die deutschen und ausländischen Teilnehmer verschiedene Fragebögen. „Die Deutschen baten wir aufzuschreiben, was sie davon halten, dass Ausländer nach Deutschland kommen, welche Vor- und Nachteile sie sehen und ob sie selbst schon einmal Probleme mit ausländischen Menschen hatten. Von den ausländischen Teilnehmern wollten wir gern den Grund für ihr Kommen wissen und welche positiven oder negativen Erfahrungen sie hier bereits gemacht haben“, erklärt Brigitte Drechsel, Fachbereichsleiterin gewerblich-technische Bildung, die Inhalte der Teilnehmerbefragung.

Interkultureller Dialog mit guten Gesprächen

Die Präsentation der Fotos und die Darstellung der Statements aus der Befragung bildeten dann den Beginn der Begegnung. Höhepunkt war das von den Teilnehmern selbst zusammengestellte Buffet mit Spezialitäten aus den verschiedenen Herkunftsländern. Drei der AGH-Teilnehmer stellten sich sogar der Herausforderung, gemeinsam verschiedene typisch deutsche Speisen zuzubereiten und dabei mit Rücksicht auf die muslimischen Männer und Frauen auf Schweinefleisch zu verzichten. 
„Beim Essen entwickelten sich eine ganze Reihe von Gesprächen untereinander. Da unsere ausländischen Teilnehmer bereits sehr gut Deutsch sprechen, gab es keine Verständigungsprobleme“, freut sich Brigitte Drechsel über den Erfolg der interkulturellen Zusammenkunft. 

Ein kleiner Schritt mit großem Erfolg

Am Ende sind sich alle Beteiligten einig: Das Zusammentreffen war ein voller Erfolg und konnte nur gelingen, weil jeder Einzelne sich darauf eingelassen hatte. Brigitte Drechsel und das gesamte Team schöpfen daraus Hoffnung für eine Fortsetzung: „Sicher werden nicht sofort alle Vorbehalte und Vorurteile abgebaut sein. Aber ein kleiner Schritt auf dem Wege des Aufeinanderzugehens ist gemacht worden. Und eines steht fest: So oder so ähnlich wollen wir weitere Begegnungen gestalten.“ Leitung, Sozialpädagogen, Ausbilder und Sprachdozenten entwickeln dazu bereits gemeinsam neue Ideen.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird im Text vorrangig die männliche Genderform benutzt. Wir bitten alle Leserinnen sich ebenfalls angesprochen zu fühlen.

Geschlechtergerechtigkeit gehört zu den Grundsätzen unseres Unternehmens. Sprachliche Gleichbehandlung ist dabei ein wesentliches Merkmal. Für den diskriminierungsfreien Sprachgebrauch verwenden wir in Texten den Gender Star bei allen personenbezogenen Bezeichnungen, um alle Geschlechter und Geschlechtsidentitäten einzuschließen. Versehentliche Abweichungen enthalten keine Diskriminierungsabsicht.
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